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Teezeremonie in Ostfriesland

Ostfriesland ist das deutsche Teeland, als Pendant zu Japan oder China kann es nicht nur aufgrund des hohen Pro-Kopf-Verbrauches mithalten, sondern ebenso wegen der ganz eigenen Teezeremonie.
Mit dem dritthöchsten Pro-Kopf-Verbrauch weltweit bestechen die Ostfriesen, die laut Statistiken 300 Liter Tee jährlich trinken. Die Teezeremonie, die sie dabei entwickelt haben, lässt sich zwar nur etwa 300 Jahre zurück verfolgen, doch ist dies dennoch eine lange Zeit.

In Ostfriesland wird die Teepause oder die „Teetieden“ zumindest von 10 bis 11 Uhr morgens und 15 bis 16 Uhr nachmittags gemacht, einige Ostfriesen gönnen sich eine solche Pause auch bis zu vier Mal täglich. Bei den Ostfriesen ist jedoch die absolute Ruhe während der Teezeremonie nicht unbedingt vonnöten. Vielmehr ist es so, dass die Teepause einem kleinen Kaffeeklatsch ähnelt.

Dennoch sollten einige Regeln bei dem so genannten „Klönsnack“ eingehalten werden. So wird der Tee nie mit dem Teelöffel umgerührt. Sobald dieser Löffel in die Tasse gelegt wird, symbolisiert dies, dass kein weiterer Tee mehr gewünscht wird. Eine Teepause besteht bei den Ostfriesen aber aus mindestens drei Tassen Tee. Ebenfalls kommen keine großen Kaffeetassen oder Pötte zum Einsatz. Im Gegenteil, in Ostfriesland werden kleine, gedrungene Tassen aus sehr dünnem Porzellan für die Teezeremonie verwendet. Gäste sollten erst mit dem Trinken beginnen, wenn die Hausherrin dazu aufgefordert hat, alles andere könnte falsch verstanden werden.

Die Zubereitung
In Ostfriesland wird die Zubereitung des Tees noch richtiggehend zelebriert. Dafür wird pro Tasse ein Teelöffel Tee abgemessen. Mitunter wird noch ein Löffel für die Kanne dazu gegeben. Zunächst werden die Teeblätter mit wenig Wasser übergossen, nach einer kurzen Ziehzeit folgt dann der restliche Aufguss mit Wasser.

Das Ausschenken ist ebenfalls sehr traditionell gehalten. So kommt in die Tasse zuerst ein Stück Kandiszucker, der so genannte „Kluntjes“. Wird der heiße Tee darüber gegossen, ergibt sich ein herrliches Knistern, das viele Ostfriesen von klein auf mit dem Teetrinken verbinden. Auf den Tee folgt nun noch eine Sahnehaube, die so genannte „Wulkje“. Das Sahnehäubchen wird mit einem speziellen Sahnelöffel, der einen rechtwinkligen Stiel besitzt, auf den Tee gesetzt.
Am Tassenrand wird mit dem Sahnelöffel durch die Sahne gekreist, immer entgegen dem Uhrzeigersinn. So tropft die Sahne in den Tee und es gibt einen herrlichen Geschmack. Symbolisiert wird das Anhalten der Zeit, wenn der Sahnelöffel entgegen dem Uhrzeigersinn kreisen darf. Und diese angehaltene Zeit wollen Ostfriesen bei ihrer Teezeremonie auch genießen.

Der Tee selbst wird nicht umgerührt, der Ostfriese genießt zunächst das herbe Teearoma, danach die Verschmelzung von Tee und Sahne und zum Schluss den äußerst süßen Satz des Tees, der mit Kandis gewürzt wurde. Damit der restliche Tee in der Kanne heiß bleibt, ist das Stövchen oder der „Kom-fohr“ unverzichtbar.Similar Posts:

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