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Matcha, der neue Tee-Trend?

Immer wieder kommt es in der Teewelt zu einer Hervorhebung einzelner Teesorten, je nachdem welche Medien die einzelnen Tees gerade abhandeln. Phasisch ist es mal Roibusch, mal Mate, mal Puerh, mal der einfache Grüntee und in jüngster Zeit der Matcha, der als wahres Wundermittel gegen allerlei Wehwehchen helfen soll. Dementsprechend taucht Matcha vor allem in Japan und den USA in immer mehr Formen auf. Mal wird er Speisen zugemischt, zu Eis verarbeitet, als Matcha-Latte getrunken oder als Matcha-Schokolade verzehrt. Dieser Trend scheint auch langsam bei uns in „Europa“ Einzug zu halten. Was hat es also mit Matcha auf sich, dass er in letzter Zeit „in aller Munde“ ist?
In meinem heutigen Beitrag möchte ich ein wenig die Geschichte und Hintergründe dieses außergewöhnlichen Pulvertees (die Übersetzung von Matcha) beleuchten….Hab ich gerade „außergewöhnlich“ geschrieben? Warum soll Pulvertee eigentlich außergewöhnlich sein? Für uns im Westen mag es durchaus befremdlich wirken, wenn wir eine japanische Teezeremonie mit dem dort angebotenen Matcha miterleben.

Geschichte
Wie wir in einem der letzten Beiträge von Dr. Tea erfahren haben, hat Tee seinen Ursprung in China, wo er seit dem 3. Jahrtausend vor Christus als Heilpflanze bekannt ist. Wenn wir uns den Details zum japanischen Matcha zuwenden, müssen wir zwar nicht unbedingt mit Adam und Eva beginnen, doch immerhin bei den alten Chinesen. Das Trinken von Tee als Genussmittel und weniger als Medizin beginnt etwa in der Tang- Zeit (618-907). Damals hatte man einen zu Ziegeln gepressten Tee zusammen mit Salz und verschiedenen anderen Gewürzen als eine Art Suppe gekocht (wie das geschmeckt haben muss, will ich mir jetzt nicht ausmalen). Etwas weiter in der Geschichte, während der Song- Zeit (960-1279) setzte sich der pulverisierte Tee durch (ein Grüner Tee, der getrocknet und vor Gebrauch fein zerriebenen wurde). Zum Trinken füllte man schon damals das Pulver in eine weite offenen Schale, übergoss es mit heißem Wasser und schlug es mit einem Bambusbesen schaumig – genau wie es auch heute noch bei der japanischen Teezeremonie geschieht.

Gegen Ende des neunten Jahrhunderts brachen – aus welchen Gründen auch immer – die kulturellen Beziehungen zwischen Japan und China ab; die Vorliebe der japanischen Adelsschichten für alles Chinesische und damit auch ihr Interesse am Teegenuss erlosch. So bedurfte es in der Kamakura-Zeit (1192 bis 1333) eines ganz neuen Anlaufs, um das Teetrinken in Japan wieder aufleben zu lassen. Unter dem Einfluss von Teemeistern bildete sich in der Folgezeit in den Zenklöstern Japans eine regelrechte Teezeremonie mit dem Einsatz von Pulvertee heraus. Diese Entwicklung in Japan nahm ihren Anlauf gerade zu dem Zeitpunkt, als das Teepulver-Aufschlagen und verschiedenste Teetrinkspiele in China ihren Höhepunkt hatten. Erneut brachen die kulturellen Beziehungen zwischen Japan und China ab, aber diesmal bewahrten sich die Japaner das Wissen um den Tee. Während es in China im weiteren Verlauf der Geschichte zu einem Bedeutungsverlust von Pulvertee kam, erfuhr diese Art des Tees im abgeschotteten Japan einen grandiosen Aufstieg bis hin zur heutigen Teezeremonie.

Wenn wir heute von Matcha reden, dann verbirgt sich hinter dem Begriff mehr als nur ein gemahlener Grüntee. Matcha ist zum Synonym der japanischen Kultur geworden und dahinter steht meist die traditionelle japanische Teezeremonie; eine Zeremonie, die in ihren Ausformungen und mit Detailreichtum sowie ihrem Handlungsablauf so unumstößlich präzise ist, dass diese für Außenstehende oft nur schwer nachvollziehbar ist. Wie soll man einem Europäer erklären, dass man für eine Schale Tee einen Zeitaufwand von teilweise vier Stunden aufwendet? Die Begründung dafür liegt in der engen Verknüpfung der Teezeremonie mit dem Zenbuddhismus. Und so ist jede Handlung während der Zeremonie auch gleichzeitig ein zutiefst spiritueller Akt. Das Ideal des Gastgebers liegt dabei darin, sich selbst vollkommen zurückzunehmen und ausschließlich das Wohl des Gastes in den Vordergrund zu stellen. Es ist ein Dienst voller Demut und Ehrerbietung.
Den vollständigen Ablauf einer solchen Teezeremonie hier zu schildern, wäre zumindest in diesem Beitrag Rahmen sprengend. Ich freue mich aber darauf, das Thema Teezeremonie in einem der nächsten Beiträge noch einmal aufzugreifen und weiter auszuführen. Ich wollte mit meinem kleinen Ausflug in die Geschichte lediglich darauf aufmerksam machen, dass wir uns darüber bewusst werden sollten, dass Teetrinken mehr sein kann, als nur Durstlöschen, ja selbst noch mehr als einfaches Genießen. Teetrinken kann so weit gestaltet werden, dass daraus ein religiöser Akt entsteht; und nichts anderes ist die japanische Teezeremonie.

In Teil 2 liest Du: Wie wird Matcha zubereitet – freut sich darauf! Similar Posts:

2 Antworten auf “Matcha, der neue Tee-Trend?”

  1. Matcha sagt:

    Für alle, die auf den Teil 2 noch warten: Hier könnt ihr nachlesen, wie Matcha zubereitet wird:
    http://matchatee.blogspot.com/2008/02/die-richtige-zubereitung.html

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  1. Matcha - Tee sagt:

    […] Hintergrund-Informationen zu Matcha erfährt man auf Teelog.de in diesen Artikeln: 1. Herkunft sowie 2. […]