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Matcha – die Zubereitung

Da für die meisten Personen hier im Westen alles etwas schneller gehen muss, nehme ich den Akt der Zubereitung des Matchas aus dem Zeremoniell heraus und beschränke das Ganze auf folgende kurze Arbeitsanweisungen:
Man nehme eine Gefäß nehme eine kleine Portion Matcha und schlage diesen unter Zuhilfenahme eines Schneebesens in Wasser auf bis das Pulver sich gelöst und sich eine schaumige Oberfläche gebildet hat. Et voila fertig ist der Matcha.
Allerdings will ich es auch nicht nur bei dieser kurzen Anleitung belassen…

…denn, wie ich oben schrieb, ist die Zubereitung des Tees im Rahmen der Teezeremonie auch immer ein religiöser Akt und so komme auch ich nicht umhin etwas weiter auszuholen, um das Verständnis bzw. das Interesse für die Einzigartigkeit dieser Form der Teezubereitung bei der Leserschaft des TEELOG zu wecken.
Wenn man also die Matchazubereitung etwas genauer betrachtet, fallen einer außenstehenden Person oft zuerst die ungewöhnlich anmutenden Werkzeuge für die Zubereitung auf. Die wichtigsten will ich hier kurz in diesem Foto erläutern.

1: Hishaku – Schöpfkelle aus Bambus für heißes Wasser. In der Teezeremonie benutzt man die Schöpfkelle um das heiße Wasser aus dem Teekessel zu schöpfen und die Wassermenge besser für den Matcha zu dosieren.

2: Kensui – Brauchwassergefäß. Dieses wird verwendet, um das gebrauchte Wasser vom Vor-wärmen der Teeschale oder nach dem Reinigen der Schale zu sammeln.

3: Chasen – Teebesen auf einem Chasentate ein Porzellanständer zur Aufbewahrung des Chasen. Der Chasen selbst ist ein kleiner in Handarbeit hergestellter Tee-Besen aus Bambusmaterial. Der Chasen wird benutzt, um den Matcha zusammen mit dem Wasser in der Teeschale schaumig zu schlagen.

4: Fukusa – Reinigungstuch aus Seide. Das Fukusa wird in der Teezeremonie benutzt, um die Teegeräte (Teelöffel, Teedose) zu reinigen. Die violetfarbenen Fukusas werden von Männern orange oder rote von Frauen verwendet.

5: Chashaku – Teelöffel. Der Chashaku ist ein kleiner aus Bambus geschnittener Teelöffel, mit dem man den Pulvertee in die Teeschale gibt.

6: Chawan – Teeschalen. Die Teeschalen, die in der Teezeremonie für den Matcha verwendet werden, müssen so groß sein, dass darin problemlos der Tee schaumig geschlagen werden kann. Es gibt die unterschiedlichsten Formen von Chawans, sie sind aber in der Regel immer schlicht gehalten, um dem Geist des WabiSabi (der einfachen unvollkommenen Bescheidenheit) zu entsprechen. Grob lassen sich jedoch zwei Formen bei Chawans unterscheiden: einer Sommerform Nummer 7 und einer Winterform hier Nummer 6. Während die Sommerform dünnwandiger ist und sich nach oben hin öffnet, prägt die Winterform eher eine dickere gerade Wandung.

7: Chawan – Ebenfalls eine Matchaschale, hier jedoch die Sommerausführung (siehe Nummer 6). Meine beiden Chawans stammen von zwei japanischen Künstlern: SEIGAN YAMANE bzw. DEISHI SIBUYA. Diese Chawans werden SHIRA-HAGI-TE WARA-HAI-YUU KYUSU genannt, das bedeutet etwas frei „Weiße Hagi Teeschale mit Strohasche Glasur.“ Diese Glasur erinnert stark an eine Zuckerguss-Ummantelung und Hagi bezeichnet dabei einen der ursprünglichen 6 berühmten japanischen Brennofen-Standorten, die es seit ca. 400 Jahren gibt.

8: Chakin
sind weiße Leinentücher, die dazu benutzt werden die Teeschale zu reinigen.

9: Natsume – Lackdose für Matcha. Bei der Teezeremonie wird der Matcha mit dem Chashaku aus einer kleinen Dose in die Teeschale gegeben. Der Matcha wird aber nur während der Zeremonie in dieser Dose aufbewahrt. Meist wird der Matcha (ungemahlen heißt er noch Tencha) erst unmittelbar vor der Teezusammenkunft in speziellen Teemühlen gemahlen. (siehe Bild)

Der Matcha selbst
Ein guter Matcha weist eine leuchtende grüne Farbe auf
. Nicht gelblich oder blass wie viele einfache Matchas sondern ein strahlendes Jadegrün sollte zum Vorschein kommen wenn man die versiegelte Dose oder Packung öffnet. Die einfachen Sorten, meist aus China oder Taiwan, können höchstens zum Backen und Kochen verwendet werden, und stammen nicht von der speziellen Matcha-Teesorte „Tencha“ ab. Tencha ist ein etwas, im Vergleich zu anderen japanischen Teesorten, größeres, dickeres Blatt und nur die jüngsten und besten Triebe werden einmal jährlich im Frühjahr von Hand gepflückt und sorgsam weiterverarbeitet.

Die Zubereitung:
Was die Menge betrifft, so ist es äußerst schwierig hier irgendwelche Tipps zu geben. Das gängigste Verhältnis von Wasser und Tee dürfte wohl bei 2g Matcha auf 100 ml heißes Wasser (ca 85°C) betragen (1-2 Chashaku voll, wenn man keinen Chashaku besitzt etwa ein halber Teelöffel).
Während man das Wasser zum Pulver hinzufügt, schlägt man mit dem Chasen das Pulver in einer Bewegung auf, die etwa dem Schreiben eines W oder N entspricht. Das ganze macht man etwa , bis sich eine schöne schaumige Krone an der Oberfläche bildet. Fertig ist der Matcha.
Nochmals zur Teemenge: Die oben genannten Werte sind immer nur Richtwerte und da es auch bei der Teezeremonie verschiedene Varianten des zu trinkenden Matchas gibt (ein dickflüssiger Tee wird „Koicha“ genannt, ein dünner „Usucha“) sollte einfach jeder für sich selbst die richtige Menge herausfinden.
Als optimalen Aufbewahrungsort für Matcha hat sich das Gefrierfach oder zumindest der Kühl-schrank erwiesen. Um jedoch Kondenswasserbildung zu vermeiden, empfehle ich das Matchapulver mindestens eine dreiviertel Stunde vor dem Genuss aus dem Kühlschrank zu nehmen und ungeöffnet bei Raumtemperatur stehen zu lassen.
Nun bleibt mir nicht mehr zu sagen als:
VIEL Spaß bei Eurer nächsten Matchazeremonie.

Dr. Tea meint: Lieber Jörg, vielen Dank für diesen tollen Bericht – wir freuen uns zusammen auf zahlreiche Kommentare unserer Leser.Similar Posts:

3 Antworten auf “Matcha – die Zubereitung”

  1. grace sagt:

    Lieber Jörg! Vielen Dank für diesen wunderbaren Bericht.Da ich schon über 30 Jahre esotherisch arbeite (Kartenlegen und Energieübertragungen)nutze ich diverse Teezeremonien oft als Vorbereitung für meine Meditationen.Nun werde ich mal diese Variante ausprobieren und werde hier berichten,ob es mir die gewünschte Wirkung vermittelt.Werde hier darüber berichten.Liebe Grüße! Grace

  2. Florian Hoffmann sagt:

    <p>Hallo, sehr schön geschrieben. Möchte in diesem Zusammenhang auf dieses Video bei YouTube verweisen: http://www.youtube.com/watch?v=2TkbF0diAtU</p&gt;
    <p>Viele Grüße!<br />
    Florian Hoffmann<br />

  3. Jana sagt:

    Die Anleitung von Jörg ist sehr gut beschrieben, aus meiner Sicht fehlt aber der Hinweis dass man den Matcha vor der Zubereitung sieben sollte, frischer Tee ist leicht feucht und neigt zur Klümpchenbildung.

    Das Video was Florian meint würde ich mir nicht unbedingt zum Vorbild nehmen…. es ist zwar schön gemacht, aber :

    1. ist das Wasser für Matcha zu kalt, wenn der Tee fertig geschlagen ist er nur noch lauwarm.

    2. gibt es mit großer Sicherheit Klümpchen wenn man den Matcha nicht vorher siebt und

    3. würde ich keinem je wieder eine meiner Teeschalen überlassen der sie einhändig zum Mund führt – das kann man mit Henkeltassen machen, aber nicht mit Schalen die 30 Euro und mehr wert sind!

    Nochmal was zur Temperatur des Wassers: Bei der Teezeremonie köchelt das Wasser (also 100^C) und wird mit der Bambuskelle (Hishaku) direkt auf den Matcha in der Schale gegeben… die Abkühlung erfolgt erst durch das Aufschlagen.

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